PiD - Psychotherapie im Dialog 2011; 12(3): 217-220
DOI: 10.1055/s-0031-1276879
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pathologisches Aufschieben und die Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung

Fred  Rist, Anya  Pedersen, Anna  Höcker, Margarita  Engberding
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 September 2011 (online)

Preview

Zusammenfassung

Häufig wenden sich Erwachsene mit ADHS wegen ihrer Schwierigkeiten in der Ausbildung und im Arbeitsleben an eine auf ADHS spezialisierte Einrichtung. Sie berichten über Probleme bei der Organisation und Durchführung von anspruchsvolleren und selbstorganisierten Arbeitsabläufen, die den speziellen Kriterien der Aufmerksamkeitsstörung entsprechen – aber ist ihre Präsenz immer ein Hinweis auf eine ADHS? Wir stellen das Konstrukt der Prokrastination (pathologisches Aufschieben) vor, das auf solche Arbeitsstörungen anwendbar ist und zeigen in einer Umfrage bei Studierenden, dass in der Mehrzahl dieser Arbeitsstörungen die Kriterien für eine ADHS nicht erfüllt sind. Für die Praxis ist es deshalb wichtig, auch andere Erklärungen als ADHS für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Arbeitsstörungen zu prüfen.

Literatur

Prof. Dr. Fred Rist

Institut für Psychologie
Wilhelms-Universität Münster

48149 Münster

Email: rist@uni-muenster.de